Liebes Ahrtal,
Egal wo ich war, egal welche Ecken dieser Erde ich gesehen habe – nie war es so schön wie bei dir. Nie fühlte es sich mehr nach Heimat an. Egal wem ich auf meinen Wegen begegnete, jedem habe ich von dir erzählt; davon wie wunderschön du bist. Manche wollten das nicht glauben und haben es verstanden als sie zum ersten Mal bei dir waren.
Deine Weinberge bin ich rauf und runter gewandert. Auf deinen Weinfesten in Ahrweiler, Heimersheim, Walporzheim und Dernau habe ich meine Jugend verbracht. Manchmal vielleicht zu viele Gläser Wein getrunken.
Wie oft habe ich an deiner Ahr gesessen, bin als Kind durch dein Wasser gestapft, und hätte es als Erwachsene noch viel öfter tun sollen. Wie oft bin ich über deine unzähligen Brücken gelaufen und habe Fotos von dir gemacht. Wie oft bin ich dich mit dem Auto entlang gefahren, von Ahrweiler über Walporzheim, Rech, Richtung Dernau und Mayschoß, nach Altenahr und zurück. Um meine Gedanken schweifen zu lassen. Um mich zu vergewissern, dass es bei dir doch am schönsten ist. Wie oft bin ich deinen Ahr-Radweg gefahren oder deine Berge runtergerast und habe dabei meine Liebe zum Drahtesel entdeckt. Wie oft habe ich deine Weinreben auf Papier oder Leinwänden festgehalten, habe aus dem Fenster geschaut, durch das ich einen Ausblick auf deine Weinhänge über Bachem hatte. Wie oft…
Deine Schönheit hast du nicht verloren. Ich sehe sie noch immer, wenn ich deinen Bewohnern begegne, die dich nicht aufgeben werden. Weil du für immer Heimat bist.
02. August 2021